Sonntag, 12. Juni 2011

Sian Kaan

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Sian'Kaan.

Ein weiteres Mal nutzte ich nun meine Freizeit in Mexiko, um so viel wie möglich zu erkunden und an Eindrücken zurück nach Deutschland mitzunehmen. Zusammen mit anderen Sprachschülern und dem allseits bekannten Tourguide Mau, den ihr von den Erzählungen her nun ja auch schon bestens kennen solltet, ging es um 07.00 Uhr morgens los. Zustände wie in Deutschland! Aber der frühe Vogel fängt den Wurm, oder wie auch immer...
Auf jeden Fall waren wir eine coole Reisegruppe, das ist ja auch immer wichtig. So lernte ich zum Beispiel - wie es der Zufall so will - Kerstin aus BIETIGHEIM-BISSINGEN (!) kennen, einen Katzensprung von Nürtingen entfernt. Aber man muss erst mal nach Mexiko um in der Ferne Bekanntschaften aus der Nähe zu machen! Sie kam vor einem Jahr nach Playa del Carmen um Urlaub zu machen, lernte dann ihren Freund kennen und blieb gleich dort. Ich kann die Personen schon gar nicht mehr zählen, die hier alle nach Playa ausgewandert sind, so viele sind das!

Der erste Teil der Tour führte uns wieder durch die nun schon bekannten Maya Dörfer, vorbei an Müllbergen und dem Nirvana. Nach ca. 1h Autofahrt begann dann die Rumpelfahrt und es war vorbei mit dem Schlafen. Nun war kein Weg und keine Straße mehr da, sondern unser Truck hatte schon den Beginn des Naturschutzgebietes "Sian'Kaan" überquert, weshalb nun alles Natur und unbebaut ist. Seit 1987 gehört Sian'Kaan als Biosphärenreservat der Unesco zum Weltnaturerbe. Sian'Kaan ist natürlich wieder Mayathan und bedeutet "Ort, an dem der Himmel geboren wurde". Und genauso endlos wie der Himmel scheint auch dieses Reservat zu sein. Weitere ca. 1,5h fuhren wir mit dem Truck durch die Wildnis bis wir zu einem Bootssteg kamen, an dem dann wenigstens 2 Mexikaner anzutreffen waren.

Doch von einem meiner größten Highlights meines Lebens muss ich unbedingt noch erzählen, denn das passierte auf dem Weg durch das Biosphärengebiet!
Mauricio wies den Fahrer ganz aufgeregt an, den Truck anzuhalten. Mau ist wirklich unglaublich, er hat bessere Augen als jegliches Tier es auch nur annähernd haben kann und ein besseres Gespür als ein ganzes Volk! Er meinte nämlich, etwas im Fluß nebenan gesehen zu haben, weshalb alle ausstiegen. Doch niemand sah etwas... "Cocodrilos!! Cocodrilos!!" Sprich, Krokodile sollten hier irgendwo in meiner Nähe sein??? Aber siehe da: Mauricio behielt Recht! Unglaublich! Ich sah zum ersten Mal in meinem Leben Krokodile nicht nur im Zoo, sondern in freier Wildbahn schwammen sie seelenruhig im Fluß entlang - seht euch das Foto oben an! Wir standen direkt an dem nicht mal 2 m breiten Fluß und die Cocodrilos mitten drin!! Mau streckte seine Hand noch ins Wasser und versuchte mit ein paar Spritzer die 2 Krokodile (die am Ende dann übrigens zu dritt waren) anzulocken. Zunächst schien sie das wenig zu interessieren, doch wenig später kamen sie dann immer näher und näher an das Flußufer. Wir wichen alle schon zurück, ein paar flüchteten auch schon wieder zurück in das sichere Auto. Als es dann weniger als einen Meter von uns entfernt war, und schon fast das Ufer erreicht hatte, schrie Mau, dass wir sofort wieder ins Auto sollten. Auf dem weiteren Fahrtweg erklärte er uns dann, dass die Situation ziemlich gefährlich war (zum Glück erfuhr ich das erst hinterher :D ), da Krokodile weit springen und dann angreifen können (und Zitat Mau: "schnell einen Fuß im Mund haben können")! Wie aufregend!!

Nun begannen wir unsere Bootstour, ähnlich wie am Rio Lagartos und machten uns auf die Suche nach Delfinen. Das Glück meinte es wirklich gut mit uns, denn dann setzte sich mein Highlight vom morgen gleich fort und toppte es sogar noch: Ich sah wirklich eine Delfin - Familie, bestehen aus drei Family Members, die in dem Meer frei umher schwammen. Wir klopften wie Wilde gegen das Boot, was die Delfine immer näher zu uns lockte. Das ist wirklich eine Erinnerung fürs Leben und das werde ich bestimmt noch meinen Enkeln erzählen! Ich hätte stundenlang den Delfinen zuschauen können, die wirklich auch mal auftauchten, sprangen und uns angrinsten :)

Schweren Herzens ging es dann weiter durch schmälere Gewässer.

Einen Zwischenstopp legten wir wieder auf einer einsamen Insel ein, die nur von Einheimischen bewohnt wird. Es gab Snacks und Getränke und wir gaben unsere Bestellung fürs Mittagessen auf! Währenddessen setzten wir unsere Bootstour fort, schwammen im offenen Meer und kamen dann an einen wunderbaren Ort zum Schnorcheln. Nämlich zum zweitgrößten Korallenriff der Welt, das sich noch weiter über Honduras und Belize erstreckt.
Ich setzte meine Schnorchelausrüstung auf und begann meine Entdeckungstour durch das Meer. Zunächst hatte ich echt noch Scheu, immer im Hintergedanken, dass blitzschnell ein hai von der Seite auftauchen könnte. Aber mit der Zeit vergaß ich alles um mich rum, denn es war wirklich so unbeschreiblich beeindruckend, was ich zu sehen bekam. Ich weiß gar nicht wie ich euch das beschreiben soll? Man muss es einfach selbst ausprobiert haben! So viele wunderschöne Korallen, Pflanzen, bunte Fische und auch unidentifzierbare (zumindest für mich) Tiere!
Notiz an mich: Unbedingt wiederholen!!!!
Ich wollte wirklich, dass der Tag nie endete!
Denn ein Highlight jagt das andere: Fertig mit der Schnorcheltour ging es per Boot wieder weiter zum offenen Meer, in dem wir dann tatsächlich noch Seekühen und Riesenschildkröten begegneten und beobachten konnten. Wow! Meine Bilder, die ihr oben sehen könnt, können das wirklich nicht mal annähernd festhalten.

Wieder zurück auf unserer kleinen Insel angekommen, verköstigten wir uns mit leckerem Pollo, Reis und Dipsn + Guacamole durfte natürlich nicht fehlen! ah ja und das Fotoshooting nicht zu vergessen :-) Sieht aus, wie wenn in Photoshop Palmen nich grüner gemacht wurden, das Meer noch türkiser und der Himmel noch blauer - ABER es sieht nur so aus, denn es ist wirklich ECHT!
Und Mauricio tat wirklich sein Bestes, Sien'Kaan für uns als unvergessliches Abenteuer in Erinnerung zu behalten: Wir köpften zusammen Kokosnüsse, tranken daraus, er bastelte uns aus ein paar Gräsern tolle Tierchen und erklärte uns, dass die für uns scheinbare Muschel, ein Tier sei. Er kotzelte es so lange, bis die Muschel tatsächlich zum leben erwachte und Beine bekam - siehe obiges Bild!

In Sian'Kann bekam ich wirklich alles zu sehen von Mangroven und Dünen über Savannen, Palmen, Suß- und Salzwassersümpfe bis hin zu Laubbäumen.Anscheinend gibt es hier über 4.000 verschieden Pflanzenarten und auch Pumas und Jaguars! Und es sind noch lang nicht alle Arten der zahlreichen Lebenswesen entdeckt! Auf unserer ganzen Tour begegneten wir nicht einem Boot, das Touristen oder andere Bewohner enthielt, wir waren die einzigen Besucher, was mich ein wenig verwunderte. Natürlich neben den ca. 600 Mayas, die hier ihr Zuhause haben.

Was soll ich sagen? Ich könnte wirklich noch so viel schreiben, aber meine Worte und auch meien Bilder können einfach nicht mal ansatzweise ausdrücken, wie great dieser Tag für mich war! Er geht auf jeden Fall in die Top5 days of my life ein, wenn nicht Top1. Nun sitze ich in meinem Zimmer in Mexiko und kann gar nicht fassen, was ich heuet alles erlebt habe. Träume ich vielleicht???


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